Noch desaströser lesen sich die Zahlen im Bereich des Transportgewerbes, in dem es sage und schreibe zu einem Abbau von durchschnittlich 80% aller zurzeit existierenden Jobs kommen soll.

In der Studie heißt es, dass Technologiefortschritte fast immer als positiv angesehen werden, da es in diesem Zuge zu einer steigenden Produktivität kommen würde. Allerdings sei eine solche Entwicklung nicht ohne Kosten, da Technologiefortschritte nicht selten mit einer Automatisierung von menschlichen Arbeitsplätzen einhergingen.

Momentan kommt es vor allem in den Bereichen Dienstleistungen und Produktionswesen zu einer rasant voranschreitenden Automatisierung von Arbeitsplätzen. Laut der Fed of St. Louis handele es sich hierbei um einen der Hauptgründe für den kontinuierlichen Schwund im Bereich von Mittelklasse-Einkommen.

Neueste und auf spezifisch programmierten Algorithmen basierende Forschungsergebnisse und Analysen zeigen, dass 47 Prozent aller in den USA landesweit existierenden Jobs dem Risiko eines Abbaus aufgrund von Automatisierung ausgesetzt sind. In welchen Bereichen wird es voraussichtlich zu den größten Arbeitsplatzverlusten kommen?

Auf Basis der aktuellen Modellrechnungen wird dies im Verlauf der nächsten Dekade in den Sektoren Transport, Logistik, Büromanagement und Verwaltung der Fall sein. Es lässt sich davon ausgehen, dass diese Entwicklung in Wellenform ablaufen wird. Zuerst wird es wohl zu einem sich steigernden Jobabbau im Bereich von Routineaufgaben kommen.

Übersetzt heißt das: Insbesondere im Niedriglohnsektor wird diese Entwicklung zuerst Fuß fassen. Bis es zu einer Substitution von Rechtsanwälten durch Computer und Algorithmen kommt, wird allerdings noch einiges Wasser den Mississippi hinunter fließen. Der Transport- und Logistiksektor findet sich in einer Rangliste hingegen auf Platz 4 von 21 untersuchten Bereichen.

Problematisch ist, dass dieser Bereich gleichzeitig auch der viertgrößte Arbeitgeber im ganzen Land ist. Ein separater Bericht der American Trucking Association kommt zu dem Ergebnis, dass im Jahr 2015 rund 7,4 Millionen Amerikaner im Transportgewerbe beschäftigt waren. Ausgenommen hiervon waren selbständige Personen.

Im Gesamtjahr 2016 sahen sich 3,5 Millionen LKW-Fahrer in diesem Bereich beschäftigt, womit es im Vergleich zum Vorjahr zu keiner Änderung kam. Das US-Transportministerium kam kürzlich zu dem Ergebnis, dass die Jobs von LKW-Fahrern zuerst durch einen Abbau bedroht sein werden.

Denn mit Blick auf die nächsten Jahre wird das US-Transportministerium Genehmigungen und Lizenzen zur Beförderung von Waren und Gütern aller Art auf Basis von fahrerlosen Trucks und LKWs an heimische Spediteure erteilen.Wenn diese Entwicklung erst einmal in großem Stil einsetzen wird, lässt sich durchaus damit rechnen, dass sich Millionen von LKW-Fahrern in den Vereinigten Staaten nach einem neuen Job umschauen können. Ähnliche Entwicklungen dürften sich im Bereich von Flughafentaxi-Dienstleistungen abzeichnen.

Sollte es, wie die Fed of St. Louis prognostiziert, in den nächsten 20 Jahren tatsächlich zu einem Abbau von durchschnittlich 60 Prozent aller Arbeitsplätze in der Region aufgrund von Automatisierungsmaßnahmen kommen, so stellt sich die berechtigte Frage, welche sozialen Turbulenzen und Verwerfungen eine solche Entwicklung mit sich bringen wird!

Beitrag senden

Drucken mit Kommentaren?



href="javascript:print();"